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Ufficio Turistico Cannero Riviera - Geschichte
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GESCHICHTE

Die Ursprünge

Cannero Riviera - Logo
Logo Cannero Riviera

Cannero Riviera
Aupaldo, Bischof von Novara, schenkte im Jahre 985 den Domherren der Domkirche in Novara den kleinen Hof in Canore (Cannero), am Lago Maggiore, und die ”Villa” in Oglon (Oggiogno), mit Land, Olivenplantagen, Leibeigenen usw.

In 1211, verkauften die Domherren an einige Familien von Cannero und Oggiogno, vorausgesetzt dass die Leibeigenen befreit wurden.

Dies bedeutete, schon im 14. Jahrhundert, kommunale Unabhängigkeit mit den entsprechenden Statuten.Vom 15. Jahrhundert an, waren Cannero und der ganze Lago Maggiore im Besitz des Herzogtums Mailand und teilten dessen Geschichte. In 1524 straften die Sforza mit Schwert und Feuer Cannero wegen dessen Treue gegenüber den Visconti.

In dieser Zeit finden die dramatischen Ereignisse statt, die mit der Burg von Cannero zu tun haben, zuerst im Besitz der räuberischen Mazarditi Brüder, dann wurde sie geteilt von den Milanesen, später uebernommen von der Familie Borromeo, neue Besitzer des Lago Maggiore, als Wohnung, sowie als Schutz gegen die Franzosen, die Kaiserlichen und die Spanier wiederaufgebaut.

Cannero Riviera
G. Garibaldi con Laura Mantegazza
Cannero Riviera - Laura Mantegazza
Laura Mantegazza

Als die Burg keine Bedeutung mehr hatte, wurde sie verlassen; von Schmugglern und Fälschern genutzt, später sogar als Zitrusfruchtplantage und Kaninchenfarm der Familien Borromeo gebraucht.

Auf jeden Fall behielt die Burg eine gewisse Anziehungskraft, die auch auf berühmte Besucher, wie die Prinzessin von Wales 1815, den Heerführer Giuseppe Garibaldi, die Schriftstellerin Laura Mantegazza, den Staatsmann und Schriftsteller Massimo d’Azeglio, den Wissenschaftler Galileo Ferraris, sowie englische Adelige und Politiker, wie Winston Churchill, faszinierte.

FONTE: risorgimento.comune.verbania.it

Cannero Riviera - Massimo D'Azeglio
Massimo D'Azeglio

Die “Linea Cadorna”

Cannero Riviera - Linea Cadorna
La “Linea Cadorna”

La “Linea Cadorna” da “L’Alto Verbano ambiente, itinerari, cultura”
Comunità Montana Alto Verbano - Edizioni TARARA’ (www.tarara.it)

Spuren der Geschichte des Ersten Weltkrieges sind noch im Alto Verbano zu finden.

Der general Luigi Cadorna aus Pallanza hat das Verteidigungssystem zwischen dem Lago Maggiore und dem Ossola gewollt und es wurde Anfang 1916 konstruiert. Cadorna war der Hauptmann der italienischen Armee. Dieses Verteidigungsystem bestand aus militärischen Wegen, Schützengräben, Artillerieposten, Aussichtsposten, Krankenlagern, Nachschubstrukturen und Kommandozentren. So wollte man sich gegen einen eventuellen Angriff der Deutschen (von der Schweiz aus) verteidigen. Die Verteidigungslinie bedeckt einen Höhenunterschied von 2000m, von der Ebene des Toce (Fluß) bis zum Monte Massone und vom Lago Maggiore (Carmine Inferiore) bis zum Monte Zeda.

Cannero Riviera - Linea Cadorna
Linea Cadorna

Diese Schützengräben und Forts wurden aber nie genutzt wegen dem folgenden Niedergang der militärischen Strategien bezüglich des „Stellungskrieges“. Heute ist dieser Komplex ein Zeugnis militärischer Archeologie. Als der „große Krieg „ ausbrauch, deklarierte Italien, nach 32 Jahren Allianz mit Österreich und Deutschland (Dreierallianz) im August 1914 die eigene Neutratät. Neun Monate später, mit dem „Geheimpakt“ von London, stabilierte sich eine neue Allianz mit Großbritannien, Frankreich und Rußland. Am 23. Mai 1915 hat sie Österreich, am 27. August 1916 Deutschland den Krieg erklärt. Anfang 1916 befürchteten die italienischen Militärs eine deutsche Invasion von der Schweiz aus (deren Neutralität man nicht mehr sicher war). Diese Überzeugung führte zum Bau der Verteidigungslinie zwischen Piemont und Lombardie. Die „Linea Cadorna“ war in vier Zonen eingeteilt, zwischen dem Sempione und den Alpen Orobie bis zu 2996m hoch beim Pizzo del Diavolo. Einer dieser Sektoren interessiert das Gebiet des Alto Verbano. Der Verbanesische Teil dieser Linie aus Schützengräben und Forts ging vom 2000m hohen Monte Zeda bis runter nach Carmine Inferiore zwischen Cannero und Cannobio am Seeufer.

Cannero Riviera - Linea Cadorna
Pannello informativo presso il M.te Morissolo”

Das Val Cannobina war die Zone des Geschützfeuers, bestimmt als möglicher Durchmarsch der Invasionstruppe. Fast jede Erhebung der Linie des Gebirgskamms hatte ein Winkel für Maschinengewehre und Kanonenposten (Vadà, Bavarione, Spalavera, Morissolo, Carza). Die Strada Cadorna führte von Premeno nach Colle hoch und nach Cannero hinhunter (heute asphaltiert); in Colle geht eine andere Straße zum Passo Folungo, also Pian Vadà. Man kann heute mit dem Auto dort hochfahren bis Alpe Archia und zum Passo Folungo; den oberen Teil kann man auf dem Wanderweg bis zum Monte Zeda hochgehen. Von Colle aus gehen Militärwege zum Monte Spalavera und Morissolino. Eine Straße, heute mit dem Auto befahrbar, erreichte den Monte Morissolo vom heutigen auxologischen Zentrum aus; eine letzte Straße wurde von Barbè nach Ronno und Oggiogno konstruiert, von wo aus ein Saumpfad zum Morissolo hochgeht.

Die Arbeiten dauerten drei Jahre: von 1916 bis 1918 wimmelte es von Menschen in diesen Bergen.Linea Cadorna 03 Das Verteidigungssystem vom Sempione bis Orobiche sah den Bau von 72km Schützengräben, 88 Batteriestützpunkten, 25.000qm. Barackenlagern, 296km von Lastwagen befahrbaren Straßen und 398km Karrenwegen vor. Es arbeiteten 15-20.000 Menschen daran, im Frühling 1916 sogar 30.000.
Der Zustand der Alpenstraßen dieses Gebietes wurde modifiziert und verbessert, der soziale Aspekt war bahnbrechend.
Die Möglichkeit, im Krieg Geld zu verdienen, führte überall zu Kooperativen von Maurern und Steinhauern für die Mauerarbeiten, und, 80 Jahre später, kann man sagen, dass die Arbeiten gut ausgeführt waren. Die Kriegsbedürfnisse machten die Bergbewohner zu Konstrukteuren.
Linea Cadorna 02Auch den Frauen bot sich die Gelegenheit, Geld zu verdienen: sie kochten und brachten den Arbeitern das Essen und das Wasser, aber auch die Steine für die Stützmauern.
Heute kann man über diese noch erhaltenen Straßen zum Zeda hochfahren, von dessen Gipfel man die Spuren eines nie stattgefundenen Krieges lesen kann.